Der Morgen beginnt noch verhältnismäßig unspektakulär und lässt kaum erahnen, was für ein wunderbarer Segeltag uns erwartet. Kaum haben wir die Hafeneinfahrt von Kühlungsborn verlassen, frischt der Süd-Ost-Wind auf und wir kommen mit 9 Knoten sehr gut voran.
Viele haben ihre Taschen schon gepackt, denn das Ziel heißt Rostock und das markiert das Ende unseres Segeltörns.
Der Wind der uns um die Nase weht, ist lauwarm. Und so geht es an Warnemünde vorbei Richtung Einfahrt nach Rostock. Da wir noch etwas Zeit haben, drehen wir noch mal um und segeln noch einen Schlag, bevor es entgültig nach Rostock in den Hafen geht.
Beim Festmachen an der Kaimauer merken wir erst, wie sehr die Sonne das Pflaster aufgeheizt hat.
Der Reisebus ist schon da und die beiden Fahrerinnen warten schon bei herrlichem Sonnenschein an der Kaimauer auf uns.
Nun geht es nach Hause, fernab von frischem Wind und guter Luft im stickigen und viel zu warmen Reisebus. Insgesamt waren wir 312 Seemeilen unter Segeln unterwegs.
Auf Wiedersehen Stortemelk, auf Wiedersehen Marly & Mike und auf Wiedersehen Anja.
Wir sehen uns ja im Juli in Brest zur Fête Maritime wieder.
Flaute!
Irgendwo – mitten auf dem Weg nach Kühlungsborn – ist der Wind eingeschlafen und es herrschte Totenflaute. Es hat sich kein Lüftchen gerührt. Also nutzten Marly und Mike die Chance für Schiffspflege. Das Wetter besserte sich stündlich also wurden alle blanken Messingteile poliert, Stellen mit Rostverdacht ausgebessert und gestrichen und schadhafte Tapes an den Wantenspannern erneuert.
Gegen 16:00 Uhr kam dann endlich wieder etwas Wind auf und half, die restlichen 11 Seemeilen bis in den Hafen zu überbrücken.
Kühlungsborn hat eine gut ausgestattete Marina, bewachte Badestrände mit Strandkorbvermietung und eine Strandpromenade mit vielen Lokalen. Auch Kinder kommen hier auf ihre Kosten. Man findet hier ein größeres Areal für die Bespassung derselben.
Unter der Besatzung macht sich etwas Wehmut breit. Es ist der letzte Abend vor der Heimreise.
Morgen fahren wir mit der Stortemelk nach Rostock, wo schon der Reisebus nach Hause auf uns wartet. Aber diesen Tag beschließen wir noch einmal mit einem gemütlichen Anleger.
Die Nacht ist wärmer als an den vergangenen Abend, so dass wir noch lange draußen sitzen und klönen.
Kardinalsystem
Heute startet der Segeltag nach Anker lichten und Segel setzen mit etwas Theorie. Mike referiert in seiner unnachahmlichen Art über das Kardinalsystem, umgangssprachlich „Wrackbetonnung“ genannt.
Das Wetter ist ruhig und etwas diesig. Die Sonne traut sich noch nicht so recht raus. Das Ziel soll heute Kühlungsborn sein.
Ankern vor Fehmarn
Heute Morgen war wieder um 8:00 Uhr Frühstück angesetzt. Um 9:00 Uhr hieß es dann Segel setzen, um die Nordspitze von Langeland und dann den großen Belt runter und soweit wie möglich nach Süden. Immer an Langeland entlang. Soweit der Plan. Leider hat sich offensichtlich Rasmus (der Schutzpatron der Seefahrer) gegen uns verschworen.
Liegt vielleicht daran, dass der ein oder andere Freizeitsegler die alten Bräuche nicht mehr kennt, mit denen man Rasmus gnädig stimmt 😉
Ich sage nur „Rasmus, Du altes Rübenschwein…“ Einige Segler werden wissen, wie der Spruch weiter geht.
Der Wind war durchaus in Ordnung, aber die Windrichtung!
So hat der Skipper in der Enge zwischen Langeland und Lolland tatsächlich mal den Diesel angeworfen. Danach gingen die Segel direkt wieder hoch und es ging unter Vollzeug weiter Richtung Fehmarn.
Zum guten Schluss haben wir auch noch etwas Nieselregen auf die Mütze bekommen
Auf der Ostseite der Insel sind wir nach 61 Seemeilen dann Abends vor Anker gegangen. Die Sonne lugteauch wieder etwas durch die Wolkendecke.
Nach dem obligatorischen Anleger und einem deftigen Bauernfrühstück ging es zum gemütlichen Teil über.
Nun ist es dunkel. Still ruht die See. Ab und zu zerreissen ein paar Folk- und Rocktöne die Stille und aus der Messe erklingt hin und wieder Gelächter.
Sonnenuntergang über Fünen
Naja, eigentlich sind wir nach unsere Überfahrt schlußendlich in Lohals auf Langeland gelandet. Aber die Sonne geht dann dich mit Blick auf Fünen unter.
Diese Etappe war überwiegend von Flaute geprägt. Dafür hatten wir herrlichsten Sonnenschein. Ein paar von uns haben die Chance genutzt, ein kühles Bad in der Ostsee zu nehmen.
Später kam sogar noch etwas Wind auf. Da waren dann tatsächlich noch mal knappe 4 Knoten drin.
Im Hafen von Lohals wurde die Chance auf ein paar Partien Mjölkky genutzt.
Zum Abendessen gab es Spaghetti Ail Olio mit Peperoni und für die, die es nicht so scharf mögen Spaghetti Carbonara.
Andi hat zu diesem Zweck und für die ganz Harten zwei Habaneros mitgebracht und klein geschnitten. Diese zeichnen sich durch besondere Schärfe aus und der ein oder andere hat das wohl gewaltig unterschätzt.
Nun ist die Sonne untergegangen und wir lassen den Abend an Bord bei Bier und Wein ausklingen.
Flaute…
Wie bereits durch die Wettervorhersage erwartet, ist der Wind komplett eingeschlafen. Es ist dunstig und noch kühl.
Das Frühstück haben wir uns, wie geplant, um 8:00 Uhr einverleibt. Nach 3 Muggen Kaffee bin ich auch nicht mehr „unterkafft“. Mike, der Skipper hat die Maschine angeworfen. Nach dem Lichten des Ankers fahren wir aus unserer Ankerbucht in den großen Belt. Das Ziel steht noch nicht fest. Aber es geht Südwärts. Die Ostsee ist platt wie ein Laken.
Um 10:00 wagt sich gaaanz langsam die Sonne heraus und es wird angenehm warm. Schal und Mütze können in der Kabine verschwinden – Sonnenbrandwetter!
12:00 und es regt sich immer noch kein Lüftchen. Unsere 7 Knoten Fahrt kommen nicht von den gesetzten Segeln sondern vom unermüdlich brummenden Diesel.
Aus der Kombüse kommt mittlerweile ein feiner Pfannkuchenduft.
Es ist immer noch diesig aber die Sonne will uns heute wohl verwöhnen.
Sonnenuntergang vor Asnæsgård


Jetzt kehrt kangsam Ruhe ins Schiff ein und der Mond wirft sein bleiches Licht über eine sehr ruhige Ostsee…
Vejret er godt i dag på Samsø
Heute haben wir ausgiebig ausgeschlafen, individuell gefrühstückt und den Vormittag genossen. Kerstin und ich haben einen ausgiebigen Strandspaziergang gemacht – Barfuß im lausekalten Ostseewasser. Einfach schön.
Im Ort Ballen gibt es jede Menge kleinere Restaurants, eine Bäckerei und einen kleinen Supermarkt, sowie einen typisch dänischen Købmand. Bei uns würde man wohl „Tante-Emma-Laden“ sagen.
Wenn alle Tätigkeiten, die Landstrom erfordern erledigt sind, geht es los. Es wird wahrscheinlich nur ein kurzer Törn werden. danach wollen wir uns irgendwo in einer schönen, windgeschützten Bucht vor Anker legen. Vielleicht bekommen wir heute Abend ja einen hübschen Sonnenuntergang vor die Linse…
Schon weiter im Norden: Samsø
Nachdem wir die Brücke über den großen Belt hinter uns gelassen haben, geht es, hoch am Wind, weiter Richtung Norden. Das Ziel ist die Insel Samsø, nördlich von Fyn – für unseren Sprachgebrauch Fünen –
Allerdings haben wir sehr starke Strömung mit 2 Knoten aus nördlicher Richtung. Wenn uns die Kreuzschläge auf dem Backbordbug zu weit nach Süden zurück werfen, dann lautet Plan B Kerteminde.
Das Wetter ist heute eher durchwachsen und kalt. Dafür haben wir Wind und es ist trocken.
Nach ungefähr 40 Seemeilen, ordentlich Höhe kneifen und einer kräftigen Hühnerbrühe kommen wir doch auf Samsø an!
Jetzt noch die Segel verzurren, dann gibt es auch den verdienten „Anleger“ in Form eines guten Portweines.
Ob das passt ??
Gefühlt fährt man eeeewig auf die große Beltbrücke zu . Doch dann wird sie immer größer und entwickelt sich zu einem Bauwerk mit gewaltigen Ausmaßen.
Man hat lange das Gefühl, dass die Masten nicht darunter verpassen. Da wir schon einigele dort waren, wissen wir natürlich, dass die Durchfahrthöhe enorm ist und wirklich keinen Anlass zur Sorge gibt.
Das Wetter ist heute eher Bedeckt. Dafür ist der Wind recht gut.