Etappe 1 – Und los!

Heute geht es los! Von unserem Heimatbahnhof geht es nach Essen Hauptbahnhof. Wir sind so zeitig da, dass wir in einer bekannten „Coffee-Schmiede“ noch einen Cappucino schnappen können.
Dann gehts weiter auf den Bahnsteig und zum Wagenstandsanzeiger. Unser Wagon liegt danach im Abschnitt D. Die Durchsage belehrt uns dann allerdings eines Besseren. Unsere Sitzplatzreservierung liegt nun, wegen geänderter Wagenreihung zwischen Abschnitt F und G. Also mit Sack und Pack dahin.
Dann kommt endlich die Durchsage. Der Zug ist pünktlich, kommt am Bahnsteig an und wir blicken…. genau… Nicht etwa auf Wagen 25, sondern genau in die Augen des Lokführers im vorderen Triebkopf eines Thalys.
Leiderprobte Bahnfahrer ahnen schon, was nun kommt – „unser“ Wagen 25 liegt wo? Un Abschnitt D natürlich 😉
Okay, also die hauen wir mal die Hacken in den Teer und wetzen los.
Endlich geschafft! Das Gepäck und wir sind im Zug, im richtigen Wagen und auf unseren reservierten Plätzen. Ein sehr freundlicher Zugbegleiter hat uns schon am Eingang in Empfang genommen. Man fühlt sich sofort gut betreut.

Auf jeden Fall sind wir nun unterwegs und fahren über Köln und Brüssel erstmal bis Paris.
Nach 4 Stunden Fahrt kommen wir in Paris an. Die Stadt empfängt uns mit aufgelockerter Bewölkung und „etwas“ mehr Wärme als erwartet.
Wir machen uns auf den Weg, den Eingang zur Metro und damit den Weg zur Linie 4 zu finden. Das ist mal nicht so einfach in dem Gewusel. Witzigerweise treffen wir eine ältere Dame wieder, die wir in Essen schon trafen. Da sie ebenfalls zur Metro muss, ziehen wir gemeinsam los. Schnell ist der richtige Weg gefunden. Jetzt noch 2 Fahrkarten ziehen – Stück a 1,80 € und ab zum Gare Montparnasse.
Dabei ganz am Rande… Mit dieser Fahrkarte darf man sich mit einer einfachen Fahrt im ganzen Pariser Metronetz bewegen und beliebig oft umsteigen – nur eben keine Rückfahrt. Möchte ich hingegen zuhause 4 oder 5 Station mit der S-Bahn nach Essen fahren, darf ich unseren Verkehrssverbund mit 5,70€ vergolden. Für 39,–€ kommt man im Sparpreis von Essen nach Paris in einem Hochgeschwindigkeitszug. Mal im Ernst – wo sind da die Relationen?

Der Rest der ersten Etappe verläuft unspektakulär. Die Fahrt mit der Metro klappt hervorragend. Im hintersten Wagen sitzend hat man Durchblick bis in den vordersten Wagen, vorbei an dem Völkergemisch, das In Paris seine Heimat gefunden hat. Wenn die Bahn dann durch die kurvenreichen Tunnel saust, stellt sich der Eindruck ein, wir sitzen in einem riesigen „Tatzelwurm“, der sich durch die Pariser „Unterwelt“ schlängelt.
In Montparnasse angekommen, haben wir noch etwas Zeit für einen Kaffee. Eine halbe Stunde später machen wir uns auf den Weg. Das Gleis für die Abfahrt wird erst ca. 20 Minuten bevor es los geht festgelegt und an den großen Tafeln und Monitoren angezeigt.
Auf den Fahrkarten steht, dass man sich rechtzeitig amm Gleis einfinden soll. Jetzt weiß ich auch warum. Das Gleis 5 soll es heute sein. Davor hat sich das gebildet, was der Franzose als „bouchon“ bezeichnet – Korken – sehr treffend formuliert für den Menschenstau der sich vor dem Gleiszugang gebildet hat. Das verteilt sich dann jedoch sehr schnell. Der TGV, der dort wartet, ist ewig lang!

Die Fahrt nach Laval dauert gut eineinhalb Stunden. Der Zugführer macht seine Durchsagen nur in französischer Sprache und hat wohl mal einen Preis im Schnellsprechen bekommen.
Nun sind wir in Laval. Die Sonne lacht vom Himmel und lassen den Abend bei einer Flasche kühlem Rosé ausklingen.