Mal schauen was uns Neptun heute so beschehrt…
Gefrühstückt haben wir ausgiebig. Das Wetter ist grau, kalt, windig aber trocken – noch 😉
Der Wind ist nicht ganz so kräftig wie gestern. Die See hat sich auch beruhigt. Gleich setzen wir Segeln und dann gehts unter der großen Beltbrücke weiter Richtung Norden!
76 Seemeilen nach Korsør
Heute haben wir einfach super Segelwetter. Westwind bei etwa 6 Beaufort. Ideal für unser Vorhaben! Heute haben wir uns vorgenommen, möglichst lange zu segeln und ordentlich Strecke zu machen. Wegen des zu erwartenden Windes drehen wir in Groß- und Schonersegel je ein Reff rein.
So führt uns die heutige Etappe dann an aus der Kieler Bucht heraus, an Bagenkop vorbei, in den Großen Belt. Die See ist in diesem Teil heute so ruppig, dass wir drei Ausfälle wegen Seekrankheit zu verzeichnen haben. Dann geht es Nordwärts an der Insel Langeland entlang. Wegen der Landabdeckung durch die Inseln ist es hier etwas ruhiger und die Seekranken erholen sich so langsam. Auch feste Nahrung geht schon wieder.
Dennoch… der Wind hat noch einmal leicht aufgefrischt. Zwischenzeitlich sind wir mit 10 Knoten unterwegs.
Die große Beltbrücke zwischen Fünen und Sjæland ist schon weithin sichtbar.
Kurz vor der Nordspitze Langelands kommt etwas Aufregung auf. Es kommt ein Funkspruch rein und wir werden um Mithilfe gebeten, weil in diesem Seegebiet ein kleines Dingi mit Motor vermisst wird. Nach einer halben Stunde gibt es jedoch Entwarnung. Die dänische Marine hat das Boot gefunden und die Besatzung in Sicherheit gebracht.
Nun ist es mittlerweile fast 19:00 Uhr. Wir laufen in Korsør ein und haben 76 anstrengende wie schöne nautische Meilen hinter uns gebracht.
Während Kerstin beschäftigt ist ein leckeres Thaicurry auf den Tisch zu bringen beraten wir mit dem Skipper, wie es morgen weiter gehen könnte. Vielleicht weiter Richtung Insel Samsø?
Die Insel kenne ich noch von meiner Zeit auf dem Jugendwanderkutter…
Die Sonne scheint!
Es ist einfach klasse. Heute morgen ist nach der verregneten Anfahrt schönster Sonnenschein und es weht ein kräftiger Westwind! So packen wir nach einem ausgiebigen Frühstück alle Segel aus.
Zwischenzeitlich bin ich unter Deck um alle Luken zu verschließen. Während dessen schreckt mich ein infernalisches Pfeifen auf. Also schnell an Oberdeck… und richtig … Mike hat Probealarm gegeben und damit lautstark zur Sicherheitsunterweisung eingeladen.
Danach weiter Luken schließen unter Deck.
Nach einer weiteren Unterweisung, diesmal in Seemannschaft, durch Marly, legen wir ab. Erst ein Stück unter Motor, dann den Bug in den Wind und Segel setzen. Nun sind wir mit knapp 7 Knoten unterwegs mit Kurs Großer Belt…
Angekommen :)
Endlich sind wir in Kiel angekommen. Die mitgebrachten Waren und das Gepäck haben wir gewohnt routiniert an Bord verfrachtet Kerstin hat anschließend noch versucht an das für den ersten Abend angedachten Dosengulasch irgendwie Geschmack drab zu bringen…
Anschließend haben, wir nach einer kurzen Einweisung in die Schiffsgepflogenheiten – den Abend schön ausklingen lassen.
Hamburg … bis Kiel ist es nun nicht mehr weit.
Die Stimmung ist gut und ausgelassen – nicht zuletzt auch, weil mittlerweile noch zwei Wodka-Flaschen gelassen ihrer fachgerechten Entsorgung entgegen sehen können…
Auf jeden Fall ist festzustellen: Nördlich der Elbe ist der Himmel auch grau, dafür aber hellgrau.
2 Stunden Busfahrt weiter…
2 Stunden Busfahrt, 1 Kasten Bier und 3 Flaschen Wodka-Lemon weiter suchen die verzehrten Getränke offensichtlich einen Ausweg und die Rufe nach einer Pause werden lauter.
Also ab an den Rastplatz!
Unumgänglich ist danach natürlich eine kleine Rast mit Nahrungsaufnahme.
Die Lenkzeiten sollen ja auch nicht überschritten werden
😉
13:02 Uhr – fast pünktlich ?
Puh! Alles eingestaut im Reisebus: Verpflegung für die lange Busreise, Verpflegung für die Fahrt, jede Menge Seesäcke und Reisetaschen und natürlich diiie Reiseverpflegung mit den Namen bekannter Brauereien ?
Also… Hoch die „Tassen“ und ab gehts nach Kiel!
Samstag, 14. Mai 2016 – Morgen geht es los!
Es ist wieder soweit! Morgen, am Sonntag, sind wir wieder unterwegs um einem der schönsten Hobbys zu frönen – Segeln!
Zur besten Mittagszeit geht los und wir fahren mit dem Reisebus nach Kiel. Ziel ist der Hafen und dort genau die Blücherbrücke.
Dort liegt die „Stortemelk“ und wartet auf uns. Die Stortemelk wurde 1961 auf Kiel gelegt und war als Fischerboot konzipiert. In den 90er Jahren wurde das Schiff umgebaut zu einem Segelschiff.
Mehr zu dem Schiff kann man unter www.stortemelk.com/schiff.de.html erfahren. Mike und Marly die beiden Skipper halten das Schiff immer in einem sehr gepflegten Zustand und es macht Spaß, mit den beiden zu segeln.
Wie man aus meinen Worten unschwer entnehmen kann, fahren wir nicht zum ersten mal mit den beiden.
Ach ja… „Wir“…. Das ist ein bunt gewürfelter Haufen von etwa 20 Gleichgesinnten, die die Finger einfach nicht vom Segeln lassen können. Viele von uns fahren schon mehrere Jahre jedes Jahr im Frühjahr zusammen mit der Stortemelk.
Bald heißt es „Leinen los“ ?
